Während der ersten Runde Wohnungssuche von Michael mit einem Freund, haben wir schon viel neues über Griechenland gelernt:
- Zum einen gibt es Vermieter die keine Ausländer wollen. Zum anderen gibt es Vermieter die lieber Ausländer statt Griechen als Mieter haben. Beides beruht mutmaßlich auf Erfahrungen in der Vergangenheit.
- Mieten kann man hier durchaus nachverhandeln. Und ganz gute Argumente hat man wenn man anbieten kann 6 Monatsmieten voraus zu zahlen. Da gibt es schon mal 10%-15% Nachlass auf die Miete. Ein besseres Investment haben wir lange nicht mehr gesehen.
- Es gibt Wohnungen die erstmal eine Renovierung/Sanierung benötigen. Da ist es völlig normal, das ich als Mieter dafür die Handwerker bezahle und im Gegenzug dazu dann ein paar Monate mietfrei lebe. Das liegt, genau wie der Punkt vorher, daran das hier kaum Rücklagen oder Bankguthaben vorhanden sind1.
- aus gleichem Grund bekommt man die Kaution die man zum Mietbeginn zahlt wohl auch nicht (oder selten) wieder. Sie wird einfach vom Vermieter ganz normal ausgegeben. Das klärt man dann übrigens darüber das man einfach die letzte Monatsmiete vor dem Auszug nicht mehr zahlt.
Das wissen im Gepäck haben wir uns in die zweite Runde Wohnungssuche gestürzt und gleich unser Suchlimit etwas erhöht um eine größere Auswahl zu haben (Die Preise sind übrigens mit Dresden vergleichbar, bei niedrigerem Einkommen).
Leider gibt es anscheinend aktuell weniger frei Verfügbare Wohnungen als noch vor einem Monat. Damals hat Michael in weniger als einer Woche 6 Besichtigungen gehabt. Das haben wir jetzt nach reichlich zwei Wochen erreicht.
Die dadurch entstehenden Freiräume nutzen wir um die Stadt und das Team kennen zu lernen und Sprache zu lernen. Katha hat jetzt mehrere unterschiedliche Farsi-Kurse getestet und Michael das Griechisch weiter vertieft. Das macht jetzt doppelt Freude wenn man die gelernten Worte jetzt tagtäglich hört und vertiefen kann.
Die Wohnungssuche gibt dann aber auch wieder Frustpunkte. Völlig überraschend, weil eigentlich nicht zur Kinderfreundlichen Kultur passend, haben wir jetzt das zweite mal eine Absage von einem Besichtigungstermin bekommen, weil die Eigentümer keine Kinder in der Wohnung haben wollen.
Ein andermal hatten wir eine Bekannte mit eingespannt, da die Maklerin kein Englisch spricht und Michaels Griechisch noch zu schlecht ist, um einen Besichtigungstermin auszumachen. Es ist völlig üblich, das die genaue Adresse erst kurz vor der Besichtigung mitgeteilt wird. Und so hatten wir einen Morgen eine Adresse, die wir schon kannten. Jetzt war es als Einfamilienhaus beschrieben. Deswegen waren wir interessiert. Aber die Wohnung um die es ging, kannten wir schon. Als die Maklerin das verstanden hatte, war sie schnell wie der Blitz verschwunden (vermutlich um nicht noch mehr Zeit zu vergeuden).
Und so suchen wir weiter. Filzen jeden Tag ausgiebig die einschlägigen Portale und Facebook Marketplace (Überraschend ist Facebook hier noch nicht tot) auf der Suche nach guten Angeboten.
In all dem versuchen wir nicht zu verrückt und zu frustriert zu werden, das es noch nicht gepasst hat. Der Transport unserer Sachen aus Dresden ist erstmal abgesagt/verschoben. Und ob es klappt am die Adventszeit in unserer eigenen Wohnung zu verbringen wissen wir auch nicht.